Aufgabe der Kommission
Der Vorstand des Landespräventionsrats Niedersachsen hat in seiner Sitzung am 18. Juni 2019 beschlossen, eine Kommission einzurichten, die aus Anlass der Missbrauchsfälle von Lügde die im dem Fall des vom Jugendamt des Landkreises Hameln-Pyrmont begleiteten Mädchens relevant gewordenen Strukturen zum Schutz von Kindern einer kritischen, systematischen und strukturellen Analyse unterzieht. Die Kommission soll Empfehlungen für die Jugendämter in Niedersachsen mit dem Ziel entwickeln, damit strukturelle Fehler in Zukunft minimiert werden. Zu diesem Zweck wurde eine Kommission aus Vertreterinnen und Vertretern der fachlich betroffenen Ministerien sowie externen Expertinnen und Experten eingerichtet. Diese hat den Auftrag, aufgrund der Erkenntnisse der Missbrauchsfälle von Lügde eine vorbehaltlose und umfassende Analyse inhaltlicher und struktureller Prozesse vorzunehmen, die in Kinderschutz- und ähnlich gelagerten Fällen von besonderer Relevanz sein können, sowie Empfehlungen zu erarbeiten.
Der Landespräventionsrat Niedersachsen hatte im November 2018 bereits eine weitere Kommission zum Themenkomplex des sexuellen Missbrauchs eingesetzt. Während sich die Lügde-Kommission dem Thema aus Anlass der Geschehnisse im Jugendamtsfall auf dem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde annimmt, hat die „Kommission zur Prävention von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen“ auf Grundlage einer generellen Bestandsaufnahme Empfehlungen erarbeitet. Diese hat sie im März 2020 in einem Bilanzbericht veröffentlicht.